Aktuelles

26.04.2023

EU-Projekt syn.ikia - Salzburger Bauprojekte mit internationaler Strahlkraft vorgestellt

Letzte Woche haben sich Bauträger, Planende, Energieagenturen, Universitäten und Interessensverbände aus Norwegen, den Niederlanden, Spanien und Österreich in Salzburg getroffen, um Erfahrungen im Bereich des ökologischen und nachhaltigen Bauens auszutauschen.
Heimat Österreich stellt Leuchtturmprojekte vor

Am ersten Tag des dreitätigen Projekttreffens wurde in Kleingruppen über die vielfältigen Interessen der unterschiedlichen Zielgruppen in der Baubranche diskutiert (z.B. Nutzer:innen, Investoren, Projektentwickler, Politik). Dabei hat sich gezeigt, dass sich in allen vier Ländern die Anforderungen an Bauprojekte stetig verschärfen. Neben den bekannten Nachhaltigkeitszielen, werden soziale Faktoren und vor allem die Finanzierung immer herausfordernder (Stichwort: EU-Taxonomie-Verordnung). Das Projektteam war sich einig, dass nur durch einen integralen Planungsprozess tragfähige Lösungen gefunden können, die für alle Zielgruppen passend sind. Aus diesem Grund wurden am zweiten Projekttag mögliche Konzepte diskutiert, mit welchen diese Herausforderungen bestmöglich gemeistert werden können. Neben diversen Leitfäden werden im EU-Projekt auch Tools für Fachplaner:innen entwickelt und zur Verfügung gestellt werden.Der zweite Tag wurde mit der Besichtigung des einleitend erwähnten Salzburger Vorzeigeprojektes abgeschlossen, nämlich dem Neubauvorhaben in der Berchtesgadenerstraße/Dossenweg namens GNICE.

Auf der derzeit grünen Wiese soll in den nächsten Jahren eine soziale, innovative und klimaoptimierte Wohnanlage mit 17 Gebäuden mit insgesamt 249 Wohnungen entstehen. Neben einer kurzen Zusammenfassung der seit 2018 laufenden Projektentwicklung, wurde bei der Projektpräsentation vor allem auf die geplanten Innovationen eingegangen. Diese können wie folgt zusammengefasst werden: Städtebaulich ansprechendes Projekt mit hoher Freiraumqualität, ökologisches Gebäudekonzept in Holz-, Hybrid- und Massivbauweise, nachhaltige Energieversorgung mittels Wärmepumpen und Photovoltaik, Mobilitätskonzept mit innovativen Akzenten. Die Planung wurde vor kurzem abgeschlossen und mit dem klimaaktiv Standard für Siedlungen und Quartiere sowie dem Greenpass Label in Gold ausgezeichnet.

Anschließend wurden die Diskussionen auf die gegenüberliegende Straßenseite verlegt. Entlang der Berchtesgadenerstraße befindet sich eine weitere Wohnhausanlage der Heimat Österreich, welche zu Beginn der 2000er Jahre errichtet wurde. Eine Befragung der Bewohner:innen hat gezeigt, dass die Wohnzufriedenheit relativ hoch ist. Dennoch wurden einige Verbesserungsmaßnahmen identifiziert, welche in den nächsten Monaten detailliert geplant und gegebenenfalls noch heuer umgesetzt werden sollen. Ziel ist, auch hier wieder eine nachhaltige Modernisierung hinzukriegen und einen wesentlichen Beitrag zu den verschiedensten Zielsetzungen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene zu leisten. Für die Exkursions-Teilnehmer:innen waren in diesem Projekt die Art der Einbindung der Bewohner:innen und das Screening der Umgebung Richtung Synergiepotentialen spannend. Denn Ziel der gesamten Aktivitäten ist, einerseits den Stadtteil Gneis klimafit zu machen und andererseits das gesamte Stadtgebiet bis 2040 klimaneutral zu gestalten. Die Heimat Österreich hat daher in den letzten Jahren auch in anderen Stadtteilen nachhaltige Bauprojekte umgesetzt. Eines davon wurde am dritten Projekttag besichtigt, nämlich das Projekt Wir inHAUSer.

Zusammenfassend waren für die Projektpartner die Erfahrungen aus Salzburg besonders interessant, da die Rahmenbedingungen in Österreich für die Umsetzung solcher Konzepte im Vergleich zu den anderen Ländern relativ günstig sind. Als Beispiel wurde das Thema der Erneuerbaren-Energie-Gemeinschaften genannt. Die Österreichischen Projektpartner und die gemeinnützige Bauvereinigung (GBV) werden in der noch verbleibenden Projektlaufzeit weitere Erfahrungen austauschen und dadurch einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Rahmenbedingungen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene erreichen. Das Projekt wird unter anderem aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 unter der Nummer 869918 finanziert.

Weitere Infos erhalten Sie unter www.synikia.eu

Fotos: © synikia und Gerlinde Gutheil
Social Media: facebook - instagram - youtube - linkedin